만해 한용운 (1879-1944)
Han Yong-un (aus Wikipedia)
Han Yong-un auch bekannt unter seinem buddhistischen Namen Manhae (kor. 만해 Hanja 萬海 oder 卍海) (* 29. August 1879 in Hongsŏng, Provinz Süd-Ch’ungch’ŏn; † 29. Juni 1944 in Seoul) war ein koreanischer Lyriker, politischer Aktivist und Reformist des modernen Buddhismus.
Han Yong-un lernte als Kind die chinesischen Klassiker in einer konfuzianischen Dorfschule (Sŏdang) und wendete sich bereits in jungen Jahren dem geistlichen Leben zu. Im Alter von 26 Jahren trat er in den buddhistischen Mönchsorden des Paektam-Tempels ein, wo er sowohl buddhistische Texte als auch moderne Philosophie studierte und ein asketisches Dasein führte.
Han gehört zu den Repräsentanten der Unabhängigkeitserklärung, die bei der Bewegung des ersten März 1919 proklamiert wurde. Nach den Protesten gegen die japanische Kolonialregierung wurde er festgenommen und erhielt eine Haftstrafe von sieben Jahren. Nach drei Jahren wurde er in die Freiheit entlassen. Trotz Unterdrückung seitens der Kolonialregierung spielte er weiterhin eine wichtige Rolle bei verschiedenen Bürgerbewegungen, buddhistischen Bewegungen oder Bündnissen.
Zeit seines Lebens setzte sich Han Yong-un für Reformen im koreanischen Buddhismus ein. Seine Werke Über die Revitalisierung des koreanischen Buddhismus (조선불교유신론) (1913) und Entwurf zur Reformierung des koreanischen Buddhismus (조선 불교의 개혁안) (1931) befassen sich mit konkreten Vorschlägen wie z. B. einer zentralen Organisation des Buddhismus und betonen die Notwendigkeit eines populären Buddhismus für den koreanischen Geist.
Han verfasste zahlreiche Gedichte auf Chinesisch und Koreanisch. Zu seinen bekanntesten Gedichten gehört Das Schweigen des Geliebten (님의 침묵). Meist wurde das Gedicht dahingehend interpretiert, dass es sich bei dem Geliebten nicht um eine konkrete Person, sondern um das Vaterland handelt. Die letzten zehn Lebensjahre verbrachte Han Young-un in Seoul, wo er 1944 starb. Seit 1974 wird der nach ihm benannte Manhae-Literaturpreis verliehen.