Sung Min Kim-
Ausstellung „Das ewig Weibliche“
Ausstellung vom 30. August bis 30. September.
Vernissage: Do. 29. August um 18.30
Über „Das ewige Weibliche“
Was sehen wir? Gewöhnlich bin ich „ich“, und du bist „du“. Der Baum, der am Straßenrand steht, ist „ein Baum“, und die Donau, die Wien nach einem langen Weg erreicht, ist einfach „Wasser“. In unserem Alltag werden individuelle Objekte nicht leicht als miteinander verbunden wahrgenommen. Manchmal aber hat man eine außergewöhnliche Erfahrung, in der man angesichts der Existenz derer, die man liebt, schmilzt und verschwindet. In diesem Moment, in dem man von der Begrenzung des individuellen „Ich“ frei ist, scheint es etwas zu geben, das uns individuelle Wesen mit Liebe verbindet: Ihre Berührung.
Sollen wir Sie Göttin der Liebe nennen? Oder sollten wir Sie besser Mutter des Lebens rufen? Wie auch immer, Sie verweigert alle bestimmten Namen. Ihre Hände halten mich und andere individuelle Wesen zusammen, umarmen sie und setzen sie unter einen Schutz. Ihre Berührung führt uns in den Bereich der Ewigkeit und in die Tiefe unseres Geistes. Ist es nicht Ihre Berührung, die den Willen zu leben und den Willen zu schaffen in mir anfacht? Besonders in den letzten Jahren sehe ich mich selbst als die, die sich danach sehnt, Ihre unsichtbare Hand zu sehen und die davon träumt, die Quelle des Lebens wiederzufinden, die nichts anderes ist als Sie selbst. Weil ihre Berührung die Sehnsucht enthält, kann ich nicht aufhören, nach Ihr zu suchen!
Strebersdorf, Juni 2013 Sung Min Kim
Sung Min Kim
Geboren 1971 in Seoul, Südkorea.
Studium der koreanischen Malerei an der Seoul National University, 1990-95.
Studium der Kunstgeschichte u. Ästhetik in New Delhi, 1997-2009; Dissertation im Bereich der Ästhetik buddhistischer Mandalas.
004 Einzelausstellung „Silent Move“ im India International Centre in New Delhi.
2012 Einzelausstellung „In das fließende Formlose“ im Bildungshaus St. Hippolyt, St. Pölten.
Lebt und arbeitet seit 2006 in Wien.